Auswirkungen von Sport auf die Gesundheit

 

 

In der Mai-Ausgabe der Österreichischen Ärztezeitung fasst Univ.Prof.Dr.Otmar Weiß vom Institut für Sportwissenschaften die Ergebnisse aus einer wissenschaftlichen Arbeit zusammen, bei der nicht nur gesundheitliche, sondern auch ökonomische Effekte des Breiten- und Freizeitsports in den Jahren 1998 und 2013 untersucht wurden.

 Die gesundheitsökonomische Kosten/Nutzen-Bilanz 2013:

Dabei wurden dem zweifellosen gesundheitlichen Nutzen der Sportausübung die Kosten von Sportunfällen und Sportverletzungen gegenübergestellt. 2013 ergab das eine Vermeidung von Krankheitskosten durch den Sport von 1,11 Mrd.Euro gegenüber den Kosten von 398 Mio.Euro, die durch Sportunfälle und -verletzungen verursacht werden. Die folgenschwersten und damit auch teuersten Unfälle passieren übrigens nicht nur bei Extremsportarten, wie Paragleiten, sondern auch beim Schwimmen (Springen und Tauchen). Die Autoren der Untersuchung kommen daher zu einem jährlichen Einsparungspotential von 712 Mio. Euro!
Beeindruckend sind die vermeidbaren Kosten bei Diabetes mellitus II, Krankheiten des Kreislaufsystems und Rückenschmerzen: 841 Mio.Euro wären die Kosten allein für diese 3 Zivilisationserkrankungen niedriger, würde in der inaktiven Personengruppe die wöchentliche Aktivität auf 3x gesteigert werden.

Welcher Sport wirkt wie?

Positive Auswirkung auf die Gesundheit hat sowohl eine Erhöhung der alltäglichen Routineaktivität (mehr Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad, Treppensteigen,…), als auch eine Erweiterung der Freizeitaktivität durch Sport (wenn möglich im Freien) und Training.
Ausdauersport wirkt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose und Diabetes entgegen. Durch moderates Ausdauertraining wird auch das Immunsystem gestärkt (Krebsprophylaxe!) und Stresshormone werden abgebaut. Aber auch Krafttraining ist nötig, denn eine gut trainierte Muskulatur stabilisiert die Wirbelsäule und ist Schutz für die Gelenke. Zusätzlich wird durch die Druck- und Zugbelastung der Knochenaufbau angeregt und beugt damit der Altersosteoporose vor.
Tägliches, auch minimales Beweglichkeitstraining senkt das Verletzungsrisiko im Alltag und ist ein Beitrag zu Entspannung und Streßabbau. Schnelligkeit und Koordination werden bei sportlichem Training (Ballsport, Schilauf) verbessert und stellen ebenfalls eine wichtige Sturz- und Verletzungsprophyllaxe dar.

Psychosoziale Wirkung des Sports

Streßregulation, aber auch Verbesserung negativer Stimmung und Depression werden durch die hormonellen Effekte des Sports erreicht (vermehrte Ausschüttung von Noradrenalin, Serotonin, Endorphinen). Die Steigerung der subjektiven Lebensqualität wird durch Wirkung auf das soziale Wohlbefinden verursacht (Anerkennung im Sport, Aktivität in Vereinen, Teamsport,…) und natürlich werden auch des Selbstbild und das Selbstbewusstsein durch die Effekte des Sports verbessert (Körperbild, Fitness).
Das Resümee der Autoren lautet: Förderung von Sport und Bewegung dient nicht nur der Erhöhung des Gesundheitsstatus, sondern hilft auch volkswirtschaftlich Kosten zu sparen. Zusätzlich gibt es kein Medikament und keine Maßnahme, die einen vergleichbaren Effekt auf Gesundheit und Wohlbefinden haben wie körperliches Training.

By Gerhard Hafner | 31. August 2016 | Med-News | Keine Kommentare


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